Wie schaffen wir die berufliche Gleichberechtigung? Was können wir tun?
Ich habe gestern im TV eine kurze Berichterstattung über das neue Projekt von Heiner und Victoria Lauterbach gesehen und bin für nähere Informationen gleich auf die Website gegangen. Bei Meet your Master geht es darum, von den Besten, aus unterschiedlichen Bereichen (Film, Schreiben, Kochen, Schauspiel und Musik), zu lernen. Als Master für die Online-Kurse konnte man sehr bekannte Persönlichkeiten wie z.B. Til Schweiger (Schauspieler/Regisseur/Produzent), Alfons Schubeck (TV-Koch), Sebastian Fitzek (Schriftsteller) und demnächst auch Jürgen Klopp (Fußballtrainer) gewinnen. Ein tolles Projekt und sehr professionell aufgesetzt. Was mich etwas irritiert hat, ist die Tatsache, das bei der Präsentation des Projektes, mit 6 Mastern, keine einzige Frau dabei war. Gehören Frauen nicht zu den Besten? Kann man von Frauen nichts lernen? Das waren meine ersten Gedanken, als ich dieses Bild mit der illustren Herrenrunde sah. Wenn man sich alle Master auf der Website anschaut, inkl. denen, die angekündigt sind, dann gibt es bei ca. 14 Mastern, mit Senta Berger und Sandra Navidi nur zwei Frauen, d.h. 85% sind männlich! Ich persönlich finde das sehr Schade, zumal Victoria Lauterbach die Ideengeberin war und jetzt CEO bei Meet your Master ist. Man hätte davon ausgehen können, das mit einer Frau als Gründerin, auch etwas mehr Frauen von Anfang an als Master mitgedacht werden. Warum ist dem nicht so? Erwarte ich zu viel?
Brauchen wir tatsächlich eine Frauenquote?
Warum unterstützen wir Frauen uns gegenseitig so wenig? Warum sagen so viele Frauen, ich musste mir das alles hart erarbeiten und jetzt soll sich der Nachwuchs das auch alles hart erarbeiten? Deutschland ist immer noch eine Männerwelt und für uns Frauen ist es meistens sehr schwer sich da durchzusetzen und an die Spitze zu gelangen, obwohl wir oft besser qualifiziert sind, als die Männer. Daran wird sich wohl so schnell auch nichts ändern. Viele Männer haben daran kein Interesse und wir Frauen helfen und unterstützen uns, meiner Meinung nach, einfach nicht genug. Frauennetzwerke oder Mentorship-Programme sind zwar gut gemeint, aber ich plädiere für eine aktive Förderung in Form von Empfehlungen oder auch Stellenbesetzungen. Warum hat Victoria Lauterbach als Ideengeberin und CEO nicht mehr Frauen zu einer größeren Plattform, zum Master sein, verholfen? Eine einzige Quotenfrau unter all den Männern. Das hätte man doch auch 50/50 gestalten können? Ausreichend qualifizierte, erfolgreiche und prominente Damen zu den o.g. Bereichen gibt es reichlich. Wenn wir Frauen nicht für anderen Frauen soz. mitdenken, wer soll es denn dann tun? Bei jedem Projekt, Auftragsvergabe, Stellenbesetzung, Vortragsreihe etc. sollten wir zukünftig auch aktiv an uns Frauen denken, Qualität bzw. Kompetenz natürlich immer vorausgesetzt. Ich habe irgendwo mal gelesen, das Frauen Networking zum Austausch nutzen und Männer zielgerichtet, um voranzukommen, Allianzen zu bilden und sich gegenseitig zu promoten. Vielleicht finden wir zukünftig einen Weg, der beides beinhaltet?
Wie sehen Sie das? Ist es tatsächlich noch so? Hat sich bereits etwas getan? Wenn ja, was? Ist uns die junge Generation hier schon einen Schritt voraus? Ändert sich das Mindset auf beiden Seiten? Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Was raten Sie anderen Frauen?